Hi,
lange angekündigt. Nun vollziehe ich meinen Umzug von themirror zu jp.de mal offiziell, indem ich ein kleines Review zum Konzert in Hamburg schreibe:
Vor genau 14 Jahren war ich bereits bei der Scene from a Memory Tour im Hamburger Stadtpark zu Gast. Hier 2 kleine Fotos in damaliger Webqualität:(Ich, erste Reihe, 2. Typ rechts vom Mic Stand)
Das Wetter war wie damals absolut genial. Der Füllstand des Stadtparks kam über 1/2 bis 2/3 allerdings wieder mal nicht hinaus.
Am linken Rand der Hintergrund Deko pranken die Worte "Theater der Träume" in großen roten Lettern. Witzig... ich hab sonst immer Traumtheater gesagt, aber dies scheint mir korrekter. Ob die das in jedem Land abändern?
Egal, es war der 12.7.2014. Am 12.7.2000 wurde Petrucci gerade 33 Jahre alt, somit bin ich selbst gerade im "Petrucci 2000-Alter"
Diesmal gab es keine Schokis für die Fans, sondern nur eine hastige Torte für JP.
Leider war die Setlist ja bereits bekannt, da DT wie es scheint keinen einzigen Song variieren. Geht meiner Meinung nach mal GAR NICHT. So wusste ich aber wenigstens wann ich die Keramik aufsuchen konnte. Auf dieser hat man allerdings wenig verpasst, da der Sound bis dorthin dröhnte.
Bierstand: 2 König Pilsener
Überpünktlich um 18:56 ging es los mit The Enemy Inside. Der Sound noch zu leise und der Gesang Tonbrei. 2 Lieder später dann allerdings mit mehr wumms und glasklarem JLB. Dieser scheint nach wie vor in bester gesanglicher Form zu sein. Wirklich beeindruckend. Insgesamt war auch seine Laune sehr gut. Er kam des öfteren die Treppe zum "Moshpit" runter, zielte mit dem Mikro ins Publikum und animierte zum Mitklatschen.
Das fällt der Audienz im Norden ja besonders schwer wie wir wissen, aber die Befehle des Meisters wurden ohne zu murren, wenn auch nur kurz, ausgeführt.
Hier muss ich gestehen, dass ich ein absoluter Anhänger von Mike Portnoy bin und zudem mit den letzten beiden Alben nicht allzuviel anfangen kann. "Dream Theater" ist für mich ein dermaßen schlechtes Album.....
Von daher war bei Enigma Machine der nächste Toilettengang angebracht. Das vorhergehende Trial of Tears fand ich absolut Klasse. Hier hört man einfach, dass die etwas älteren Songs viel mehr Substanz haben und wirklich schön nett geplant wurden. Jordan kam hier das erste von zwei mal mit seiner Dieter Bohlen Gedächtnis-Keytarre oder wie man das Ding nennt, nach vorne.
Bierstand: 3 König Pilsener
Das Drumsolo vom ehemaligen Berklee School Professor hat mich herbe enttäuscht. 3 Minuten oder so ging es, zwischendrin erwartete MM Lacher durch Nachspielen des Enigma Intros. Da wäre definitiv mehr drin gewesen. Auch wenn er immer lächelt und die Octobans erfreulich häufig einsetzt, so fehlen mir doch vor allem die Max Stax von MP an gewissen Stellen, die er einfach auf dem Ride spielt. Er kann sich einfach nicht ganz so gut in die Songs integrieren wie MP es tat. Totalausfall: Nein, aber man merkt, dass die Trommeln etwas fader rüberkommen, man vermisst das Anheizen des Publikums, die Stickwirbel und die Unmengen Speichel auf der Bühne. Der Frontman wurde halt durch einen normalen guten Drummer ersetzt.
Nach dem SECHSTEN Lied der letzten beiden Alben ist das erste Set nun vorbei. Naaaaaa ja....es is halt nich mehr DAS, wie meine Oma gesagt hätte.
Sehr witzige Youtube Schnipsel werden auf der Leinwand während der Pause gezeigt.
Bierstand: 4 König Pilsener
Nun gehts aber richtig zur Sache. JP ruft mit dem The Mirror Riff alle Fans vom Bratwurststand zurück auf den Hamburger Rasen. DADADA DADA DA DADADA, DADADA DADA DA DADADA.....alle sind wieder wach und wir sehen DT wie in ihren besten Zeiten. Lediglich JR, der einige Passagen mit seinen Quietsch-Sounds übertönt, trübt das Bild etwas, aber auch nur zeitweise. Lie kommt astrein rüber und einzig das 2000er Intro zu Lifting Shadows Off A Dream bleibt vermisst.
Hier ein kleiner Ausschnitt von mir:
http://youtu.be/kh7jtqx6gUo
Der Sound vor Ort mittlerweile glasklar und alles, wirklich alles versetzt einen zurück nach 1994.
Genauso Scarred. Einfach nur genial performed. Lediglich JPs Soli gehen teils etwas unter und könnten einen Tick lauter abgemischt werden. Macht man das? Zum Solo am Pult etwas aufdrehen?
JP war übrigens auch in bester Animator-Laune und selbst die häßliche neue Gitarre konnte die astreine Performance nicht relativieren.
Bierstand: 5 König Pilsener
Space Dye Vest war natürlich eine Weltpremiere für mich. Zu bemängeln lediglich JLBs gesumme und gehauche als Füller.
Illumination Theory hat mir gut gefallen. Reisst Live einfach gut mit. Vor allem der Anfang, siehe Youtube:
http://youtu.be/hn_15890Xc0
4 Songs stehen noch aus. Das Konzert macht immer mehr Spaß. Overture und Strange Deja Vu hab ich auf meinen 10 DT Konzerten zwar schon 12 mal gehört, aber es sind einfach sehr gute Songs. Zu bemängeln wieder mal nur der Sound der die Gänsehaut JP Soli etwas verschluckt.
Finally Free bildete den Abschluss und ich muss sagen...oops:
Bierstand: 6 König Pilsener
...ich muss sagen, dass Publikum und Band mittlerweile richtig Spaß haben. Es wird mitgeklatscht und gegröhlt bis der Arzt kommt.
Ich poste hier nicht noch ein youtube Video, aber wenn ihr "dream theater stadtpark" eingebt, kommen einige Ergebnisse.
Fazit:
Location: Super, und Hammer Wetter. Den Security Leuten war so langweilig, dass sie um einen Handy Filmer in der zweiten Reihe von seiner kriminellen Machenschafft abzuhalten, gleich mit drei Mann auf ihn losgingen......es wurde insgesamt wirklich wenig gefilmt. Bei schätzungsweise 4000 Zuschauern konnte man gerade mal ein dutzend Handys zur Zeit sehen.
Band: JM wie immer unauffällig, JLB mit guter Stimmung und noch besserer Stimme, JR solide auch am Keyboard mit Schlagseite, JP fehlerfrei, MM spielte gut mit, spielt teils technischer als MP, jedoch fehlt irgendwie doch etwas. Er spielt sicherlich einwandfrei, aber die Härte im Angang fehlt sichtlich.
Sound: Anfangs grotten, dann sehr gut. Nur die Gitarrensoli gingen unter. Es ist bestimmt unglaublich schwierig eine so technische Band gut abzumischen. Da kann man eine Klarheit wie auf dem Album kaum erwarten.
Set: Tja.....weder Fisch noch Fleisch. Unter MP hätte es Awake vollständig gegeben. SECHS Songs vom letzten Album und einen vom vorletzten waren für mich zuviel des Guten. Auch meiner Begleitung hat das zweite Set deutlich besser gefallen. Das allerdings wurde einwandfrei präsentiert.
Gruß aus Kiel
Nubian