Neue Generation vs alte Generation Gitarristen
Verfasst: 15.10.2012, 15:10
Ist/war er nun ein guter Gitarrist, ja oder nein? Eine Frage, die man doch sehr oft im Zusammenhang mit den alten Helden hört. Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan, Richie Blackmore, Jimmy Page, Jeff Beck etc.
Meistens wird dann der Vergleich mit der „neuen“ Generation an Gitarrenhelden herangezogen, Guthrie Govan, Joe Bonamassa und Ähnliche der ganz neuen Brut, Steve Vai, Eddie van Halen, Satriani als vorletzte Generation.
Ich weiß nicht warum, aber ich persönlich empfinde immer, dass dieser Vergleich irgendwie hinkt. Wie ich überhaupt auf dieses Thema komme? Nun, da fragt jemand in einem anderen Forum, ob Stevie Ray Vaughan ein guter Gitarrist war und ein anderer antwortet mit „ja ein bisschen“, aber nicht im Vergleich zu heutigen Gitarristen. Nicht der einzige der diese Antwort gibt.
Hier muss ich dann immer mal kurz die Musikerpolizei-Kelle rausholen. Kann man Pauschal sagen, Gitarrist X ist besser als Gitarrist Y? Wie gewichten wir denn Technik, Songwriting, Innovation, Sound, Bühnenpräsenz, Sangesqualitäten, etc. gegeneinander? Das kann und sollte man nicht einfach so in einen Topf schmeißen.
Nehmen wir mal meinen SRV (Stevie Ray Vaughan) Ansatz. Ich hatte sie alle durch und bis zum Erbrechen gehört, ihre Tabulaturbücher studiert, die Rede ist von Steve Vai und Konsorten. Je spektakulärer desto besser, getappte Arpeggios = guter Gitarrist, das war eine einfache Formel, schneller, höher, weiter! Dann kommt mein Kollege Marc mit einer CD seines Vaters um die Ecke. SRVs erstes Album. Moment mal, der Typ singt Spitzenklasse, die Mucke die er macht ist irgendwie Blues, aber trotzdem virtuos und was er da auf der Gitarre spielt ist für mich erst mal gar nicht greifbar, klingt einfach nur wunderbar. Und der Sound – ohne Worte – ging bis ins Knochenmark.
Wir sehen, gut oder nicht gut, hängt von vielen Faktoren ab. Aus SRV wurde eine Legende, wie aus Jimi. Jimi war revolutionär. Ich hatte die Gelegenheit mit einigen Leuten zu quatschen die ihn noch live erlebt haben. Versetzt man sich in die Zeit und Technik, dann muss er eine Naturgewalt gewesen sein. Ich spreche hier nicht von seinen gern zelebrierten langen, lähmend langweiligen Solo-Arien, aber von all den Klassikern die er hinterlassen hat und von den Spuren, die aus der Musiklandschaft gar nicht weg zu denken sind.
Ich könnte jetzt sagen, nun da muss erst mal ein Guthrie Govan hinkommen – wird er nicht, unter Garantie – dennoch hat er andere Qualitäten. Virtuosität ist und bleibt attraktiv, sie reizt den Menschen seit jeher, siehe Paganini.
JP war für mich eigentlich der einzige Gitarrist der Neuzeit, der sein Spiel zwar hoch virtuos, aber in einem sehr musikalischen Kontext, ohne den Spotlight zu suchen, abliefern konnte. Vielleicht ist er auch deshalb zu so einem Halbgott geworden. Die Qualitäten die man mitbringen muss, gehen meiner Meinung nach weit über das rein Spielerische hinaus. Deshalb sind die alten Helden für mich das Beste was uns Gitarristen passiere konnte – sie waren Rebellen, Abenteurer und Wächter der Traditionen (die Engländer haben den Blues gerettet/wiederbelebt).
Da das jetzt „mal wieder“ eine sehr persönliche Einschätzung war, würde mich interessieren an welchen „Parametern“ ihr für euch einen guten Gitarristen festmacht?
Meistens wird dann der Vergleich mit der „neuen“ Generation an Gitarrenhelden herangezogen, Guthrie Govan, Joe Bonamassa und Ähnliche der ganz neuen Brut, Steve Vai, Eddie van Halen, Satriani als vorletzte Generation.
Ich weiß nicht warum, aber ich persönlich empfinde immer, dass dieser Vergleich irgendwie hinkt. Wie ich überhaupt auf dieses Thema komme? Nun, da fragt jemand in einem anderen Forum, ob Stevie Ray Vaughan ein guter Gitarrist war und ein anderer antwortet mit „ja ein bisschen“, aber nicht im Vergleich zu heutigen Gitarristen. Nicht der einzige der diese Antwort gibt.
Hier muss ich dann immer mal kurz die Musikerpolizei-Kelle rausholen. Kann man Pauschal sagen, Gitarrist X ist besser als Gitarrist Y? Wie gewichten wir denn Technik, Songwriting, Innovation, Sound, Bühnenpräsenz, Sangesqualitäten, etc. gegeneinander? Das kann und sollte man nicht einfach so in einen Topf schmeißen.
Nehmen wir mal meinen SRV (Stevie Ray Vaughan) Ansatz. Ich hatte sie alle durch und bis zum Erbrechen gehört, ihre Tabulaturbücher studiert, die Rede ist von Steve Vai und Konsorten. Je spektakulärer desto besser, getappte Arpeggios = guter Gitarrist, das war eine einfache Formel, schneller, höher, weiter! Dann kommt mein Kollege Marc mit einer CD seines Vaters um die Ecke. SRVs erstes Album. Moment mal, der Typ singt Spitzenklasse, die Mucke die er macht ist irgendwie Blues, aber trotzdem virtuos und was er da auf der Gitarre spielt ist für mich erst mal gar nicht greifbar, klingt einfach nur wunderbar. Und der Sound – ohne Worte – ging bis ins Knochenmark.
Wir sehen, gut oder nicht gut, hängt von vielen Faktoren ab. Aus SRV wurde eine Legende, wie aus Jimi. Jimi war revolutionär. Ich hatte die Gelegenheit mit einigen Leuten zu quatschen die ihn noch live erlebt haben. Versetzt man sich in die Zeit und Technik, dann muss er eine Naturgewalt gewesen sein. Ich spreche hier nicht von seinen gern zelebrierten langen, lähmend langweiligen Solo-Arien, aber von all den Klassikern die er hinterlassen hat und von den Spuren, die aus der Musiklandschaft gar nicht weg zu denken sind.
Ich könnte jetzt sagen, nun da muss erst mal ein Guthrie Govan hinkommen – wird er nicht, unter Garantie – dennoch hat er andere Qualitäten. Virtuosität ist und bleibt attraktiv, sie reizt den Menschen seit jeher, siehe Paganini.
JP war für mich eigentlich der einzige Gitarrist der Neuzeit, der sein Spiel zwar hoch virtuos, aber in einem sehr musikalischen Kontext, ohne den Spotlight zu suchen, abliefern konnte. Vielleicht ist er auch deshalb zu so einem Halbgott geworden. Die Qualitäten die man mitbringen muss, gehen meiner Meinung nach weit über das rein Spielerische hinaus. Deshalb sind die alten Helden für mich das Beste was uns Gitarristen passiere konnte – sie waren Rebellen, Abenteurer und Wächter der Traditionen (die Engländer haben den Blues gerettet/wiederbelebt).
Da das jetzt „mal wieder“ eine sehr persönliche Einschätzung war, würde mich interessieren an welchen „Parametern“ ihr für euch einen guten Gitarristen festmacht?