Der "Euro = Teuro?" Thread

Hier kann man über fast alles Diskutieren was in die anderen Themen nicht passt

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Ist durch den Euro nur alles teurer geworden?

Ja fast alles
13
68%
Nein so gut wie nichts
4
21%
Ich habe es nie geprüft
2
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 19

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Axel
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Der "Euro = Teuro?" Thread

Beitrag von Axel »

Hier geht es darum mal aufzudecken was tatsächlich nach der Umstellung auf den Euro alles teurer geworden ist bzw. auch um Dinge die vielleicht günstiger sind als zu DM-Zeiten.

Bitte nicht nur einfach schreiben "Alles ist teurer geworden" sondern möglichst auch Beispiele nennen.

Bin gespannt...
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Coolschrank
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Beitrag von Coolschrank »

Im Gegenteil: Das Leben ist sogar billiger geworden!
Man glaubt das der Euro alles teurer gemacht hat, stimmt aber nicht!

Erstmal muss man berücksichtigen das alles mit der Zeit teurer wird. Das war auch schon zu DM-zeiten. Die Inflation is immer da.
Lebensmittel z.B. sind billiger wie noch nie. Klar, früher hat ein Brötchen 5Pf gekostet oder so, heute gibts beim Bäcker welche für 20-30Cent. Aaaaaaaber, in der Relation zum durchschnittlichen Einkommen ist das weniger als früher. Außerdem gibts ja heute überall Backwaren-Discount, da kriegt man schon 10 Brötchen für 75 Cent oder woanders eins für 9Cent!!!
Dann sollte man sich nochmal die Elektronik-Ecke angucken. Elektronik is günstig wie nie. Zudem ist die weiterentwicklung RASEND. Man kriegt die neuste Technik für wenig Geld.

Um nurmal um 2 Bsp. nu nennen.
Das ganze nennt sich auch Gefühlte Inflation!
Bei Wiki gibts das ganze nochmal ausführlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Teuro

Da gibts noch mehrere Faktoren die einen glauben lassen das Teuro stimmt.
Sucht ma bei Google ;)
Frickler
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Beitrag von Frickler »

Klar sind viele Dinge teuere geworden.
Zum Beispiel bin ich mit meiner Frau zu DM Zeiten häufig bei unserem Griechen gewesen.
Normal sind wir da immer mit 50,-- DM hingekommen.
Obwohl wir immer das Gleiche bestellen, zahlen wir aktuell immer so um die 30,-- EUR.
Ich denke trotz Inflation sind + 20 % schon heftig!
Gruß
Frickler
ytsedream

Beitrag von ytsedream »

ich finde die antwortmöglichkeiten ziemlich dürftig...

entweder man ist voll contra euro, voll naiv oder der zeit hinterher...

würde sagen teils teils
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Axel
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Beitrag von Axel »

ytsedream hat geschrieben:ich finde die antwortmöglichkeiten ziemlich dürftig...

entweder man ist voll contra euro, voll naiv oder der zeit hinterher...

würde sagen teils teils
Du kannst ja die Umfrage in deinem Post ergänzen :wink:
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Atrox
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Beitrag von Atrox »

Coolschrank hat geschrieben:Im Gegenteil: Das Leben ist sogar billiger geworden!
Man glaubt das der Euro alles teurer gemacht hat, stimmt aber nicht!
wirklich? was früher bei uns 10 schilling gekostet hat, kostet jetzt 1 euro, was aber fast 14 schilling wären. diese lustigen kleinen aufrundungen habe ich fast überall bemerkt.
btw sind die lebensmittel bei euch sowieso ein günstiger als bei uns.
Dann sollte man sich nochmal die Elektronik-Ecke angucken. Elektronik is günstig wie nie. Zudem ist die weiterentwicklung RASEND. Man kriegt die neuste Technik für wenig Geld.
)
was hat denn neueste technik mit dem euro zu tun? versteh ich nicht.


praktisch ist der starke euro bei US importen, da sind wir auf der positiven seite. imo ist das leben bei uns aber ein wenig teurer geworden, eben durch diese kleinen preisgaunereien. da die arbeitgeber aber bei den löhnen nicht so tolerant sind und genau umrechnen, merkt man schon einen unterschied. natürlich ist es jetzt nicht so in unserer gesellschaft, dass nun jeder deswegen am hungertuch nagt, aber gerade weil wir uns soviel leisten können, sind die preise auch ein wenig gestiegen. man siehts ja jetzt bei normal benzin/super. sind für den einzelnen paar cent aufm liter, aber für die konzerne kommt da schon eine summe zusammen.
Thorsten

Beitrag von Thorsten »

Ich würde den Euro nicht als Teuro bezeichnen. Natürlich ist vieles teurer geworden, in manchen Bereichen zahlt man mittlerweile fast den DM Preis, aber das kann nicht alles auf den Euro geschoben werden. Entscheidend ist die Preisentwicklung der einzelnen Produkte. Zusätzlich kommt noch die MwSt Erhöhung (immerhin eine absolute Teuerung um 1%).

Also zum Beispiel für Konzertkarten zahlt man heute den DM Preis. 2000 habe ich für DT noch das in DM gezahlt, was ich heute in EUR zahle. Für ein Aerosmith Konzert habe ich damals 75 DM gezahlt und fand das teuer. Heute ist es der Standardpreis.

Wie schon richtig bemerkt wurde, sind die Preise für Technikwaren stark gesunken. Preise für einen CD Rohling oder eine Film DVD sind deutlich unter DM Niveau. Der CD Sektor ist davon leider nicht betroffen, immerhin sind hier die Preise stabil.

Aber man muss ja auch zugeben, dass es einige Gaunereien gab. Wenn man sich z.B. vorstellt, wie 2002 (und auch 2006) extra Verpackungsgrößen geändert wurden, um den Leuten sogar weissmachen zu wollen, es würde billiger (ich denke da an die Schwartau Marmelade und das Stichwort Mogelpackung) trotz der Einführung des Euros. Und letztes Jahr die Anhebung der Preise während des Sommermärchens.

Ich denke, der Euro steht im Korrelations- nicht aber im Kausalatitätsverhältnis mit den Preiserhöhungen.
Coolschrank
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Beitrag von Coolschrank »

Viele beachten auch nicht wie die Preise heute mit DM aussehen würden. Ich galub kaum das das Eis bei 1DM geblieben wäre.
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Axel
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Beitrag von Axel »

Coolschrank hat geschrieben:Viele beachten auch nicht wie die Preise heute mit DM aussehen würden. Ich galub kaum das das Eis bei 1DM geblieben wäre.
Ich glaube aber auch nicht das man sich eine Preiserhöhung in dem Maße und dem Zeitraum zu DM Zeiten getraut hätte.
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ytsedream

Beitrag von ytsedream »

aber ich geb mal nen krasses gegebeispiel...

das damalige gegenstück zum 400€ job war der 630Mark job

630DM im vergleich zu 800DM ist doch happig


so mal als gegenbeispiel...

klar...benzin hat NIEMALS 2,64 DM / liter gekostet und auch der Spiegel wurde niemals für 7DM jede woche verkauft...
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Tex-Hex
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Beitrag von Tex-Hex »

Da passt's am ehesten rein:
Wollte Johnnie's Post bzgl. schweizer Preise nochma aufgreifen.

Hab am Montag abend bei EXTRA (RTL) nen Bericht über verschiedene Jobs gesehen, wo die Gehälter von Deutschland und andere Ländern verglichen wurden, hier kurzgefasst die Infos:

Lockführer (Westdeutschland): 2050 € netto
Lockführer (CH): 3200 € netto (bin mir da net mehr 100 Pro sicher)

OP Krankenschwester (D): 2500 € brutto (1300 € netto), 400 € mehr als Hartz IV Empfänger (unterm Strich)
OP Krankenschwester (Irland): 3200 € netto

Dabei sind die Lebenshaltungskosten München und Irland fast gleich!

Schreiner (D): 1900 € brutto
Schreiner (CH): erst in Deutschland 1250 € netto im Monat verdient, dann nach CH gegangen für 3000 € brutto

Und dabei sind einige Dinge in der Schweiz sogar billiger (Unterhaltungselektronik u.a.), u.a. wegen MwSt (7,6 %), Benzin ist billiger (im Moment ca. 1,24 €)

---------------
Soviel zu dem Bericht!
Also ganz so billig ist Unterhaltungselektronik usw. hier glaub ich auch net (aber da werde ich mich jetzt wohl genauer damit auseinndersetzen, wo ich nen Job hab ;-)), aber bspw. Preise von Druckern sind in Internetpreisvergleichen fast gleich, IKEA-Preise sind nahezu identisch.

Was teurer ist, sind sicher die Einkäufe, da würd ich mal so 15-20% sagen, und vor allem:
ESSEN GEHEN, das ist echt krass teilweise!!! :roll:
Pizza Margerita für 12 € oder so... :roll:

Aber wenn man sich bisschen genau umguckt, gibts schon auch günstigere und trotzdem gute Restaurants, und auch sowas wie den Schlemmerblock (2 Essen bestellen, nur das teurere bezahlen...)

Soviel von mir ;-)
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Axel
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Beitrag von Axel »

Essen gehen ist auch hier sehr sehr teuer geworden, Pizza Margerita für 12 € hab ich hier auch schon gesehen!

Mit den Löhnen ist es in Deutschland wirklich zum weglaufen, neulich hat in Bekannter von mir 6,33 EUR/Stunde im 3-Schicht Betrieb angeboten bekommen :shock: Da hört es definitiv auf!!! :W:

Als ich 1985 in die Lehre ging, haben viele Bekannte noch ein Jahr in der Fabrik im Schichtdienst gearbeitet um so noch eine Zeit lang richtig Kohle auf Seite packen zu können, denn damals wurde Schichtarbeit noch richtig gut bezahlt, zu Recht wie ich finde, denn wenn man schon arbeitet wenn andere schlafen dann sollte es sich auch lohnen und nicht unter Harz 4 Niveau liegen!
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Johnnie
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Beitrag von Johnnie »

Als halber Volkswirt muss ich ja leider enttäuschen:
An der Teuerungsrate hat der Euro kaum Anteil, im Gegenteil - in großen wirtschaftlichen Zusammenhängen hat die Einheitswährung für Deutschland die meisten Vorteile gebracht. Daß unsere Wirtschaft hauptsächlich von Exporten getragen wird, brauche ich kaum zu erwähnen, und deshalb bringt eine einheitliche Abrechnung nur Vorteile. Kann man zum Beispiel sehr gut bei den Rekordgewinnen der Autohersteller ablesen.
Daß wir trotzdem den Eindruck haben, die Teuerungsrate würde viel höher liegen, hat mit der unsicheren Rohstoffversorgung in der Welt zu tun, ein bißchen was mit 9/11 und den resultierenden Kriegen, und vor allem liegt das daran, daß unser Konsumverhalten nach zwanzig Jahren Vorarbeit endlich auch ökologisch ausgerichtet ist. Wir können Öl, Gas und Nahrungsmittel eben nicht mehr so mit vollen Händen ausgeben wie noch vor vierzig Jahren.

Das muss nicht jedem gefallen, und uns allen schmerzt es im Portemonnaie, aber einen Vorteil hat es immerhin - es wird endlich nicht mehr willenlos vergeudet, auf daß sich die nächste Generation darum kümmere.
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Beitrag von Axel »

Es geht ja hier auch weniger darum kostbare Energie zu vergeuden wie vor 40 Jahren sondern viel mehr darum was man sich heute noch für sein "Gehalt" leisten kann, wenn ich sehe was mein Schwiegervater mit einem "einfachen" Blechschlossergehalt aufbauen konnte (schönes Haus, Urlaube etc.) dann wird mir schwarz vor Augen wenn ich das mit unseren heutigen Möglichkeiten vergleiche.

Und das viele Bereiche die Preise seit Einführung des Euro extrem angehoben haben steht glaube ich außer Debatte, ich kann mich nicht daran erinnern für eine Pizza 20 und mehr Mark bezahlt zu haben und das ist ja gerade mal gut 7 Jahre her, unsere Löhne jedoch sind im Vergleich nicht angestiegen bzw. in gewissen Bereichen sogar gesunken und das führt in nicht allzulanger Zeit zu vermehrter Armut. Ich denke das die Unternehmer und Gesellschafter einiger Firmen immer gieriger geworden sind und damit muss bald schluss sein.
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Beitrag von Johnnie »

Ich wollte dir auch gar nicht so sehr widersprechen. Ich denke nur, daß wir hier über zwei unterschiedliche Themen reden.

Zum einen der Vergleich mit früher, als man sich Konsumgüter noch für wenig Geld leisten konnte, Luxusgüter aber so gut wie gar nicht. Das lag unter anderem auch an einer Produktion, die keinen Umweltschutz kannte und auf der Armut der Entwicklungsländer ruhte. Heute ist es umgekehrt - weil die Umwelt und die Dritte Welt berücksichtigt werden müssen, werden Konsumgüter wie Nahrungsmittel und Rohstoffe teurer, Luxusgüter werden durch moderne Elektronik aber immer billiger.

Das andere ist meiner Meinung nach, daß unser Wirtschaftssystem der Welt etwas hinterherhinkt. Gewerkschaften und Arbeitgeber verhandeln immer noch so miteinander, als wären wir noch in der Heilen Welt der 50er. Wenn Unternehmer schneller und transparenter Gewinne weiterreichen und Arbeitnehmer flexibler auf Schwankungen reagieren würden, hätte bestimmt jeder mehr in der Tasche. (Ist leider nicht meine Idee, stammt von einem Schweden...)

So, Klugscheisser-Modus aus:
Egal, welche Ursachen es hat, aber da ich im Moment arbeitsuchend bin und mich mit freien Projekten über Wasser halten muss, habe ich von finanziellen Dingen ziemlich die Nase voll. Was mich im Moment die Sozialvorsorge kostet als "Kleinunternehmer", geht auf keine Kuhhaut...
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