Myanmar (Birma)
Moderatoren: Hans Muff, Johnnie, Axel
Myanmar (Birma)
Ich kann es gar nicht fassen was dort los ist und mache deshalb mal einen Thread auf in dem ihr eure Meinung dazu schreiben könnt.
Hier mal ein kurzer Bericht zur aktuellen Lage:
UN: Lage in Birma "zunehmend hoffnungslos"
Rangun (dpa) - In Birma sind nach tagelangen Verzögerungen mehrere Tonnen Hilfsgüter der UN und des Roten Kreuzes eingetroffen.
Allerdings sitzen noch immer hunderte Logistiker und Katastrophenexperten, die für eine Verteilung des Materials nötig sind, in den Nachbarländern ohne Visum fest.
1,5 Millionen Hilfebedürftige warten weiter verzweifelt auf Hilfe. UN-Nothilfekoordinator John Holmes, beschrieb ihre Lage als "zunehmend hoffnungslos". Das birmanische Militär hat zwar sporadisch Güter verteilt, ist aber überwiegend mit der Vorbereitung eines Verfassungsreferendums beschäftigt, dass trotz der nationalen Katastrophe am Samstag durchgezogen werden soll.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon appellierte an die Militärjunta, sich voll und ganz auf die Opferhilfe zu konzentrieren. "Der Generalsekretär ist tief besorgt über die Notlage der Menschen von Birma", hieß es in einer UN-Erklärung. "Er hat von der Entscheidung der Regierung Kenntnis genommen, dass das Verfassungsreferendum am 10. Mai stattfinden soll. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe hielte es der Generalsekretär allerdings für angemessener, alle zur Verfügung stehenden Ressourcen auf die Nothilfe zu konzentrieren."
Eine Versorgung der Opfer aus der Luft kommt für die US-Regierung ohne Zustimmung der Militärregierung derzeit nicht infrage. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ohne Genehmigung der Regierung von Birma loslegen", sagte Gates am Donnerstag in Washington. Die USA haben eine Transportmaschine voll mit Hilfsgütern am Flughafen in Bangkok, etwa eine Stunde von Rangun entfernt. Eine Fluggenehmigung gibt es dafür noch nicht.
Die Bundesregierung und der Bundestag forderten die Machthaber des südostasiatischen Landes angesichts der katastrophalen Lage nach dem Wirbelsturm "Nargis" zu mehr Zusammenarbeit bei der Hilfe auf. Das Auswärtige Amt bestellte den Botschafter Birmas am Donnerstag in Berlin ein. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) appellierte an die Militärjunta, sofort internationale Hilfsorganisationen ins Land zu lassen.
Die birmanischen Behörden haben die Zahlen von 23 000 Toten und mehr als 42 000 Vermissten noch nicht weiter korrigiert - Beobachter gehen dagegen von mehreren zehntausend Toten aus.
Hier mal ein kurzer Bericht zur aktuellen Lage:
UN: Lage in Birma "zunehmend hoffnungslos"
Rangun (dpa) - In Birma sind nach tagelangen Verzögerungen mehrere Tonnen Hilfsgüter der UN und des Roten Kreuzes eingetroffen.
Allerdings sitzen noch immer hunderte Logistiker und Katastrophenexperten, die für eine Verteilung des Materials nötig sind, in den Nachbarländern ohne Visum fest.
1,5 Millionen Hilfebedürftige warten weiter verzweifelt auf Hilfe. UN-Nothilfekoordinator John Holmes, beschrieb ihre Lage als "zunehmend hoffnungslos". Das birmanische Militär hat zwar sporadisch Güter verteilt, ist aber überwiegend mit der Vorbereitung eines Verfassungsreferendums beschäftigt, dass trotz der nationalen Katastrophe am Samstag durchgezogen werden soll.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon appellierte an die Militärjunta, sich voll und ganz auf die Opferhilfe zu konzentrieren. "Der Generalsekretär ist tief besorgt über die Notlage der Menschen von Birma", hieß es in einer UN-Erklärung. "Er hat von der Entscheidung der Regierung Kenntnis genommen, dass das Verfassungsreferendum am 10. Mai stattfinden soll. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe hielte es der Generalsekretär allerdings für angemessener, alle zur Verfügung stehenden Ressourcen auf die Nothilfe zu konzentrieren."
Eine Versorgung der Opfer aus der Luft kommt für die US-Regierung ohne Zustimmung der Militärregierung derzeit nicht infrage. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ohne Genehmigung der Regierung von Birma loslegen", sagte Gates am Donnerstag in Washington. Die USA haben eine Transportmaschine voll mit Hilfsgütern am Flughafen in Bangkok, etwa eine Stunde von Rangun entfernt. Eine Fluggenehmigung gibt es dafür noch nicht.
Die Bundesregierung und der Bundestag forderten die Machthaber des südostasiatischen Landes angesichts der katastrophalen Lage nach dem Wirbelsturm "Nargis" zu mehr Zusammenarbeit bei der Hilfe auf. Das Auswärtige Amt bestellte den Botschafter Birmas am Donnerstag in Berlin ein. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) appellierte an die Militärjunta, sofort internationale Hilfsorganisationen ins Land zu lassen.
Die birmanischen Behörden haben die Zahlen von 23 000 Toten und mehr als 42 000 Vermissten noch nicht weiter korrigiert - Beobachter gehen dagegen von mehreren zehntausend Toten aus.
Zuletzt geändert von Axel am 09.05.2008, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
Was die Situation in Birma angeht, bin ich völlig fassungslos. Zum Einen, dass der Zyklon so vielen Menschen das Leben gekostet hat. Zum Anderen, dass diese bescheuerte (meine Meinung) Militärregierung keine Hilfe zulässt. So was kann ich absolut nicht begreifen.
Ich hoffe für die Überlebenden, dass sich das für sie bald ändert und vielleicht etwas gegen diese Junta unternommen wird, von der UN-Seite her.
Ich hoffe für die Überlebenden, dass sich das für sie bald ändert und vielleicht etwas gegen diese Junta unternommen wird, von der UN-Seite her.
<Kindischer Politikwissenschaftler-Klugscheißer-Modus an>
Das Land heißt übrigens Myanmar. Früher hieß es Burma, aber weil deutsche Medien den amerikanischen gerne nachplappern, wurde es schnell in Birma umgetauft.
<Schluß mit der Klugscheißerei>
Leider hat die Militärjunta nichts aus den Erfahrungen ihrer Nachbarn gelernt. An den bevölkerungsreichen Küsten fangen Bangladesh, Laos und Thailand gerade an, massive Wiederaufforstung zu betreiben, um ähnlich eines Lawinenstops eine Barriere gegenüber Überschwemmungen zu errichten.
Und noch ein Problem: Südostasien ist geradezu voll von totalitären Cliquensystemen, die an ihrer Macht hängen. Und mit ausnahmslos allen hat es sich die US-Regierung verscherzt. Die UN-Hilfsorganisationen gelten dort an vielen Orten als Vorhut des Westens, um die Regime zu stürzen.
War ja jetzt doch wieder Klugscheißerei... Na ja, man kann sich auch gar nicht genug aufregen über die lange Liste von Fehlern, die USA, UN und EU in Südostasien gemacht haben.
Das Land heißt übrigens Myanmar. Früher hieß es Burma, aber weil deutsche Medien den amerikanischen gerne nachplappern, wurde es schnell in Birma umgetauft.
<Schluß mit der Klugscheißerei>
Leider hat die Militärjunta nichts aus den Erfahrungen ihrer Nachbarn gelernt. An den bevölkerungsreichen Küsten fangen Bangladesh, Laos und Thailand gerade an, massive Wiederaufforstung zu betreiben, um ähnlich eines Lawinenstops eine Barriere gegenüber Überschwemmungen zu errichten.
Und noch ein Problem: Südostasien ist geradezu voll von totalitären Cliquensystemen, die an ihrer Macht hängen. Und mit ausnahmslos allen hat es sich die US-Regierung verscherzt. Die UN-Hilfsorganisationen gelten dort an vielen Orten als Vorhut des Westens, um die Regime zu stürzen.
War ja jetzt doch wieder Klugscheißerei... Na ja, man kann sich auch gar nicht genug aufregen über die lange Liste von Fehlern, die USA, UN und EU in Südostasien gemacht haben.
ach, die UN hat sich doch selbst schon nur zu einer hilfsorganisation degradiert. was sollten sie groß tun? handelsblockaden? dann wär die bevölkerung arm dran. den militärs gehts eh gut in ihrer abgeriegelten hauptstadt.thomymayo hat geschrieben:Was die Situation in Birma angeht, bin ich völlig fassungslos. Zum Einen, dass der Zyklon so vielen Menschen das Leben gekostet hat. Zum Anderen, dass diese bescheuerte (meine Meinung) Militärregierung keine Hilfe zulässt. So was kann ich absolut nicht begreifen.
Ich hoffe für die Überlebenden, dass sich das für sie bald ändert und vielleicht etwas gegen diese Junta unternommen wird, von der UN-Seite her.
anscheinend braucht das land solche katastrophen, damit auch die letzten erkennen, dass die junta gestürzt werden muss. anders scheint es nicht zu funktionieren. wieder großes blutvergießen. und solange die armee zu ihren generälen hält is es sowieso aussichtslos.
Myanmar ist der Name der Junta, der nicht überall akzeptiert wurde. hier in Ö zB heißt es noch immer Burma.Axel hat geschrieben:Danke für die Info!Johnnie hat geschrieben:Das Land heißt übrigens Myanmar. Früher hieß es Burma, aber weil deutsche Medien den amerikanischen gerne nachplappern, wurde es schnell in Birma umgetauft.
Was jetzt wo akzeptiert wurde oder nicht spielt denke ich bei diesem speziellen Thema wenn überhaupt eine kleine Nebenrolle, ich bin ebenso wie ihr fast sprachlos über das was dort passiert. Kinder, Frauen und Männer leiden zu diesem Zeitpunkt schrecklich obwohl von anderen Ländern sehr viel Hilfe angeboten wird - unglaublich und sehr traurig!Atrox hat geschrieben:Myanmar ist der Name der Junta, der nicht überall akzeptiert wurde. hier in Ö zB heißt es noch immer Burma.Axel hat geschrieben:Danke für die Info!Johnnie hat geschrieben:Das Land heißt übrigens Myanmar. Früher hieß es Burma, aber weil deutsche Medien den amerikanischen gerne nachplappern, wurde es schnell in Birma umgetauft.
Letzte Neuigkeit:
http://www.faz.net/s/Rub4694CFEF46E0411 ... ezial.html
Zusätzlich zu den Behinderungen über Visa-Vergabe beschlagnahmt die Regierung auch nicht vereinbarte Hilfslieferungen. Hinzu kommt, daß die USA mittlerweile den von UN und EU getragenen Vermittlungsplan unilateral aufgeben, um sich als einsame Retter mittels einer direkten Luftversorgung zu profilieren. Wie schon nach der Taifun-Katastrophe zeigt die Rettungsaktion nur, daß NGOs wie Terre des Hommes oder Ärzte ohne Grenzen nicht helfen dürfen, weil sich Regierungen politischen Vorteil erhoffen. Ich hoffe nicht, daß wir in ein paar Monaten wieder über verlorene Chancen diskutieren...
http://www.faz.net/s/Rub4694CFEF46E0411 ... ezial.html
Zusätzlich zu den Behinderungen über Visa-Vergabe beschlagnahmt die Regierung auch nicht vereinbarte Hilfslieferungen. Hinzu kommt, daß die USA mittlerweile den von UN und EU getragenen Vermittlungsplan unilateral aufgeben, um sich als einsame Retter mittels einer direkten Luftversorgung zu profilieren. Wie schon nach der Taifun-Katastrophe zeigt die Rettungsaktion nur, daß NGOs wie Terre des Hommes oder Ärzte ohne Grenzen nicht helfen dürfen, weil sich Regierungen politischen Vorteil erhoffen. Ich hoffe nicht, daß wir in ein paar Monaten wieder über verlorene Chancen diskutieren...