hatte am Freitag die Möglichkeit, im Probenraum beide Amps mal gegeneinander zu testen. Getestet habe ich sowohl mit einer Musikman JP, als auch mit meiner gepimpten Ibanez 7- String. Als Box diente meine Mesa- recto 4x12 trad. Die wesentlichen Facts folgen, wers ganz genau mag, sollte sich einfach bei bekannten Herstellern noch mal im Netz umsehen..naja, also los gehts:
Ausstattung:
Prinzipiell sind beide Amps sehr ähnlich aufgebaut- 4 EL34 Röhren bringen die Power aus den 4 Kanälen. Beide Amps verfügn über einen Cleankanal, einen Crunchkanal sowie einen „Heavy- Rhythm“ und einen Solo- Kanal. Der Engl hat dazu noch die Möglichkeit, alle Kanäle per Low- oder High-Gain zu fahren.
Beide haben 2 Effektwege, wobei der Engl beide (oder je einen) wahlweise parallel oder seriell bietet. Der Diezel hat außerdem noch die so genannten Channel- Inserts. Das sind parallele Effektwege (je einer pro Kanal). Sie funktionieren einwandfrei. Ich habe da z. B. nen zusätzlichen Equalizer dranhängen, der es mir erlaubt, weitere Soundvarianten per Midi abrufbar zu machen. Beide Amps sind voll Midi- fähig, d.h. alle Schaltungen lassen sich problemlos auf Presets abspeichern. Genial. Ebenso bieten beide die Möglichkeit, denn Effektanteil im Effektweg stufenlos einstellen zu lassen. Beim Engkl rundet ein eingebautes Noisegate die Luxusausstattung ab. Außerdem bieten beide Amps noch einen stufenlos einstellbaren Deep- Boost.
Austattungsfazit: Herz was willst du mehr- beide Amps liegen da quasi gleich auf, wünsche bleiben da wirklich nicht offen!
Sound:
Ok, ans eingemachte:
Kanal 1: Clean
Beide Amps bieten Fender-artige Cleansounds. Voll, je nach Einstellung weich oder hart und absolut transparent. Über den High-gain- switch lässt sich beim Engl der cleansound bis zu ACDC zerren! Fein. Beide Amps beiten noch einen bright- switch, um muffige Humbucker aufzupeppen. Beide Amps reagieren hervorragend auf Anschlagsnuancen und (für uns natürlich wichtig) unterstützen den Piezo der MMJP klasse. Urteil: Besser geht imo nicht!
Kanal 2: Crunch
Beide Kanäle reichen im Spektrum hierb von nahezu clean (2ter Cleankanal) bis zu ACDC. Hier punktet der Diezel. Die Chords kommen sehr klar, sauber und druckvoll. Durch die Möglichkeit, beim Engl auf High- Gain zu pushen kann man hier den Verzerrungsgrad aber schon bis zu fetten Metalriffs hochschrauben. Urteil: Der Diezel klingt hier lebendiger, dafü reicht beim Engl der Verzerrungsgrad weiter. Kommt drauf an was man will und brauch.
Kanal3: Fat Rhythm:
Beide fahren hier ein volles Megabrett auf. Druck unten rum ohne Ende, wie viel Bass man einsetzt (Deep- Boost!!!) hängt entscheidend von der Beschaffenheit der Box ab. In Kombination mit einer 7- String sind da aber keine Grenzen gesetzt. Im Vergleich klingt der Diezel etwas wärmer und organischer, der Engl hingegen schiebt da skrupellos seinen Verwendungszweck nach vorn: Böse Metalriffs!!! Fazit: Hier wird jeder bedient, Frage ist lediglich, welcher Grundsound einem besser gefällt.
Kanal 4. Solo
Hier spiegelt sich das Bild aus Kanal 3 wieder. Beide Amps bieten Gain bis zum Abwinken. Wieder klingt der Diezel etwas wärmer und organischer. Die Licks fließen förmlich, der Sound ist sehr cremig. Der Engl klingt da etwas bissiger, offener und komprimiert weniger. Hängt halt davon ab, was man mag!
Flexibilität:
Obwohl beide Amps deutlich mehr können als nur Heavy- Rock oder Metal bietet der Diezel doch die größere Klangvielfalt. Er fühlt sich in allen Stilrichtungen zu Hause. Der Engl ist ebenfalls überall einsetzbar, hat aber durch seinen Grundsound schon von natur aus seine Vorlieben im Metal.
Service:
Engl: keine Ahnung!
Diezel: Grandios. Egal was du dir wünscht, fahr zum Peter Diezel und er pimpt es dir;) Sogar an Ostern;)
Gesamtfazit:
Beide Geräte sind absolute Profi- Amps (also eigentlich viel zu fit für mich). Der Invader hat seine Präverenzen deutlicher im Metal, klingt (vor allem im 3. Kanal) kälter und rauer. Der VH4 überzeugt durch seine Wärme, seine Ausgeglichenheit und der Transparenz. Beide Amps geben den Ton wieder, den man ihnen anbietet, sind da sehr kompromisslos. Das der Engl Spielfehler kaschiert, kann ich nicht sagen. Letztlich würde ich keinen der beiden Amps als besser bezeichnen - den Unterschied machen die Soundvorstellungen des Besitzers- und da passt der Engl letztlich etwas besser zu mir. Daher steht mein Diezel zum Verkauf.
